LAWRENCE BURNS

LAWRENCE BURNS nur / aus dem Hintergrund kaum hervor / FLASH / etwas her aus dem Alltäglichen / über den Weg laufen / in Schlange stehen / en masse en masse en masse en masse
ESSO S / das ~ / zum Beispiel

Voll / sowas von einem Signum / heutzutage Markentreue / Traditionswahl / FLASH / scharenweise nimmt man es / gewöhnt sich unterhaltsamerweise / daran und festhalten / SUPER / zum Beispiel

II: darf man vorstellen / angenehm / darf ich vorstellen / angenehm / wie schon gesagt / alles alte Hüte :II

LAWRENCE BURNS denn das ist es ja / Phrasen / das ist es ja / Wiederholungen / es sind Phrasen, Formeln, Wiederholungen / Muster, die das Leben schreibt / Legenden der Liebe

Zwischen den Regalen ist es still bis auf / VOLL / auf die verkaufsfördernde Musik / Baby / Feinste Psychologie kommt zugute / Gleichklang / FLASH /
Stille?Lärm?Stille?Lärm?? / en masse / GLEICHKLANG / voll

LAWRENCE BURNS die Zeichen der Zeit / kaum was zu sehen / what´s HAPPENING /
Von gestern werden / great sequin hero / let me tell ya now

Wenn einer im Keller sitzt und wartet, daß der Zeitpunkt kommt, an dem er wieder beginnen kann, etwas von weitem Wahrnehmbares zu tun, weil genau zu jenem Zeitpunkt etwas anderes, der Whiskey vielleicht, mit etwas fertig wird, mit dem Werden etwa, dann kann man sagen, es wäre kaum wahrzunehmen, daß sich was tut.
Aber es wird etwas alt.

Während etwas älter wird, zerreißt man sich das Maul, bildet sich Legende, erreicht es akzeptable Qualität, erreicht den Punkt, an dem man sagt, hier wollen wir es haben, weil unsere Erfahrungen gezeigt haben, daß es uns an diesem Punkt am Besten schmeckt.
Man kaut darauf herum.
Jedleseer Vierviertel.
Erfahrungen, eine verlässliche Zähleinheit. YEAH. LAWRENCE BURNS.
Ein übliches Mittel.

Sich nicht bewegen. Regungslos rasen.

Ich möchte Poesie schaffen, poetische Umgebungen.
Dabei berücksichtige ich den Moment und den Raum.
Wobei mir einerseits der Moment einen Raum zuweist (schafft), und ich andererseits auch im Raum, beim Erstellen der Umgebung, wenn ich seiner spezifischen Athmosphäre ausgesetzt bin, “augenblicklich”, nach Befindlichkeit und Wissen auf die Gegebenheiten reagiere. Varietät entsteht dadurch, daß sich mit den Phrasen und Schablonen der Gesellschaft, seien sie sprachlicher oder visueller Natur, auch mein Formenvokabular mitverändert.
Da  die Phrasen, wenn ich sie verwende, durch meine(n) subjektiven Blickwinkel gefiltert werden, mache ich sie zu meinen Werkzeugen, und verwende sie, um  meinen Kommentar zu formulieren.
Ich möchte “stehende” Augenblicke  schaffen. Ich möchte eine Athmosphäre erzeugen können, die etwas mit Stillstand zu tun hat. Stillstand nicht unbedingt, (aber durchaus auch), in einem Gegensatz zu Fortschritt. Jedoch lieber denn als Gegensatz, möchte ich ihn als Beitrag betrachten.
Im Sinne meines Verständnisses, das Fortschritt in erster Linie in mehr Toleranz, differenzierterer Wahrnehmung und sorgfältigerem Umgang mit Menschen, sieht, kommt “Still-Stand” eher einer vorübergehenden Verringerung der Geschwindigkeit, einer Pause in dem “anderen” Fortschritt, gleich, der die Erhöhung des (Waren)Angebotes meint. Und die Geschwindigkeit, in der Wechsel stattfinden, die beinah nicht mehr wahrzunehmen sind und Spuren nur durch die Höhe ihrer Frequenz hinterlassen. In diesem Sinne also möchte ich eine Opposition als ein Aus-der-Spur-Treten formulieren.

“Still-Stand”, weil er ambivalent ist. Weil er Stille meint. Stille, die nicht nur Ruhe, sondern auch Gleichförmigkeit bedeutet. Die Gleichförmigkeit, in der nicht mehr unterscheidbar ist, ob Stille oder Lärm. In der sich Wertigkeiten begegnen, aufheben.
Sich nicht bewegen. Rasten. Regungslos rasen.

Helden

In den Mustern, die entstehen, wenn sich etwas wiederholt, wenn etwas “oft vorkommt”,  liegt Rhythmus, der die Kontinuität beschreibt; der eine Schiene legt, einen Verlauf bezeichnet.
Die Zeichen, die sich in hochfrequenten Rhythmen im täglichen Erleben massieren, Schlagworte, Phrasen, Namen, Logos, begegnen mir in spezifischen Zusammenhängen, die ihnen, sie für mich charakterisierende,  Eigenschaften geben.
Was ich wahrnehme, ist für mich Rhythmus, Vokabular, das sich an mich richtet, das an mir verwendet wird, das mich beschäftigt und auf das ich reagiere. Ich verwende es wieder, überhöhe die Absichten, die ich dahinter vermute, arbeite mit Ähnlichkeiten und Verwandtschaften.

Während mir die Zeichen immer wieder begegnen und meine Aufmerksamkeit erregen, entwickeln sich um sie, sei es in meiner Vorstellung oder auch in öffentlicheren Foren und Medien, wie Zeitungen, Magazinen, Fanzines, Werbespots, mehr oder weniger private Mythen unterschiedlicher Art, von denen mir manche näher stehen als andere. Was mich interessiert, ist, zum einen, ihre plakative Kraft, die sie reizvoll und banal macht. Zum andern ist es die Symbolträchtigkeit, mit der sie einen bestimmten Wert vertreten, und die sie mir wie Noten erscheinen läßt, die ich in partiturhaften Grafiken rhythmisch anordne.
Ich wiederhole sie, bis sich ihre Signifikanz in der eigenen Masse verliert, ich setze sie in Beziehung zu anderen Zeichen, oder ich feiere ihre Legende in features und beleuchte sie extra.
Sie leuchten, und man weiß, daß sie nur “scheinen”, aber man ist mehr als zufrieden damit.

Lawrence Burns. Wir haben diesen Namen gewählt, weil er aus der Werbung kommt, weil er ein Zeichen ist, und weil er nach Legende klingt. Die ursprüngliche Rolle der Figur L.B. in  einer Spirituosenwerbung, tut nur insofern etwas zur Sache, als sie einen alten Mann darstellt, der wartet. Was eine “legendäre” Tätigkeit ist.
Wir haben diesen Namen gewählt, weil er simpel ist.
Wir wollen etwas Simples machen, weil wir der Ansicht sind, daß unsere Arbeiten simpel sind. Wir machen einfache Zeichnungen, verwenden einfache Formen.
Und wir beziehen uns in dieser Formensprache auf Dinge, die andere für uns, zum besseren Verständnis, einfach gestaltet haben, Muster, Phrasen, Zeichen, Bilder.
Wir beschäftigen uns mit den Bedeutungen von einfachen Strukturen und Phenomänen.
Wir lieben Markenartikel und andere Helden, und wir wollen hinter einen Helden zurücktreten, weil es simpel (genug) ist.