den richtigen ton treffen

… keine geheimnisse ausplaudern / sich auf aktuelles beziehen / immer im kontext bleiben / zeitgenössisches kennen / steuern rechtzeitig zahlen / bedenken wie gut’s wem geht / den dialog mit der geschichte nicht scheuen / auch an wochenenden netzwerken / den ruf ruinieren / vodka trinken / richtig betonen / fremdsprachen sprechen / einmal im monat ins ausland fliegen und eine woche bleiben _kschwendt050819

konvolut strutt

es muss was schön sein mit ein bisschen was erde drinn mit ein bisschen was dreck drinn witz und trostlosigkeit trauer und sadness überhaupt das gefühl im bauch muss erweckt werden die liebe der zorn der rhythmus soll regieren es soll nahe an meine wahrheit an meine freiheit kommen yeah baby die ganze kommunikationschose die sprache was wir heutzutage so kommunizieren mann was man uns so vorsetzt können wir da überhaupt anders als PHANTASTISCH   yyyyeah baby gib einen scheiß auf die realität sie ist banal grausam traurig ok auch komisch unverfilmbar kleingedruckt und wir leben eben darin also verleugnen geht nicht aber umwege machen geht oder was einmal laut aufschreien wenn’s nötig scheint und langsam tanzen wenn’s wer braucht ein bisschen in die leere bewegen in den absichtslosen bereich wo wir frei sind denn wenn wir frei sind denken wir besser fühlen wir besser entscheiden wir besser platz platz platz platz und lassen die abwechslung von engen und weiten die nicht festgeschrieben und nicht festgelegt ist vorgeplant aber doch passiert auf jeden fall doch passiert wo keiner sagt es muss so sein JEDENFALLS muss es so sein KANN es so gewesen sein kann es sein dass es ganz sicher so war the way we talk warum war es so wer sagt das the way we talk greifen wir tatsächlich ein _kschwendt050310

SCHEINWERFER LEUCHTEN

in der alserstraße entgegenkommen / der misswirtschaft ausdruck verleihen / dem unverständnis zum rückzug verhelfen / das abendrot hat seine eigenen gesetze /

alles, was sich mit zunehmender geschwindigkeit aneinanderreiht, ist gut / alles, was sich anhäuft ist gut / zunehmende geschwindigkeit ist der schlüssel zum ersten haufen / das ist für kinder so und für erwachsene / man erfährt es überall in volkshochschulen / die ausbildungen sind unterschiedlichst / wer gründlich recherchiert, ergattert eine stelle im kulturbereich / man kann sich qualifizieren / wenn man die geschwindigkeit drosselt, kann man es aufschreiben / die suchmaschine der zukunft (ab in die suchmaschinerie)

kinder, greise und frauen zuerst / kein verzagen erforderlich

wir können uns in der zukunft ein wochenendhaus leisten / wenn wir wollen, leisten wir uns einen ordentlichen garten / stadtnähe für die landflucht geeignet _kschwendt050705

MANCHMAL

…wird es schon gehen, wenn die anderen sagen, er war’s wieder nicht.

In Lissabon, im Sommer, schwangen die einfachen Melodien ihre Rhythmen, in den Straßen war’s voller Linien, die Stromleitungen. War gelb von den Autos im Verkehr, der eine lief ihnen nach, was kümmerte der wen.

Madeira immer wieder. Im Frühling. Architekten trinken ihn im Freien. Die Lohnverrechnung kommt dazwischen, dann fahren sie. Wir warten auf den Abflug. In der Halle kommt man den Passagieren entgegen. Sie stöhnen. Der Gedichtband ist griffbereit. In der Deckelklappe das Nötigste. Peter Huber vom Zoll. Das geht noch einmal durch. Paare fliegen gemeinsam. kschwendt_april98

Collin

  • What’s up with Collin..

    #series #marker #ballpointpen #DINA3 #handwriting #poetry #wolfgangkschwendt

Ballen Wärmt

  • Ball up warms

    #series #acrylic #marker #canvas #wolfgangkschwendt

i like the demotapes

i like the demo-tapes /
sie sind vorstadtstraßen /
ein leerer parkplatz, eine lücke /
save a place for me /
i listen to the songs for lee /
ich hab dein hemd bei mir /
es riecht nach dir /
i like the demo tapes /
sie sind vorstadt
(160602)

030310.montag.atelier

ich bebildere/ver-bildere mein leben. ich gehe von beobachtungen aus, die sich mir anbieten und verfremde sie oder dokumentiere bloß. das mache ich gerne, weil es einfach ist. und es handelt sich immerhin um eigene erfahrungen. das heißt, ich habe meine informationen gewissermaßen aus erster hand. das erscheint mir wichtig, weil ich der ansicht bin, dass das meine einzige möglichkeit ist, originaleund originelle arbeiten zu erreichen. ich kann das sagen, weil ich mich ja kenne.
beeinflusst ist man sowieso. und mich zu einem guten teil an unbewußtes zu halten, unbewußt zu handeln, meine einzige möglichkeit, zu ergebnissen zu gelangen, von denen ich annehmen kann, dass sie einigermaßen von mir stammen.
natürlich wirkt die summe meiner erfahrungen darauf ein. zieht durch einen filter, was ich beobachte. aber einen teil dieser filterbestandteile kann ich wenigstens selbst wählen und zwar in der wahl meiner lektüre, der musik, die ich höre, der gespräche, die ich führe und nicht führe.
es stimmt, dass ich damit dem original und der autorenschaft das wort rede, aber zum gegenwärtigen zeitpunkt bin ich als mensch mit mangelndem selbstwertgefühl noch nicht soweit, diese möglichkeit zu reden und aussagen als von meiner person herleitbar verstanden zu wissen, ungenützt vorbeigehen zu lassen.
noch ist es mir wichtig, weil es meine existenz festschreibt. es beweist mir, dass ich existiere. dass ich etwas gesagt habe.

ich habe noch keine andere wahl, als von mir selbst auszugehen. vielleicht habe ich die gar nicht. und deshalb bebildere und schildere ich mein leben. ich erfahre alles emotional. und brauche zu vielen dingen und menschen distanz, weil ich mit ihrem einfluss emotional überfordert wäre. aus einer gewissen distanz betrachtet sind sie mir aber sehr wichtig. ich kann ja nicht davon ausgehen, dass nur, was mich nicht überfordert, gut ist. darum informiere ich mich, indem ich lese, höre, fernschaue und so den kognitiven (bewußten) teil meiner arbeit verrichte.
ich handle unbewußt, indem ich bilder und sätze sammle.
ich handle bewußt, wenn ich auswähle, wie und ob ich sie verwenden werde.
wahrscheinlich verschwimmen die grenzen.
das ist meine grundsätzliche arbeitsweise. die ändert sich nicht, denn ich denke, in diesem punkt werde ich mich als mensch ebenfalls nicht mehr ändern.
meine möglichkeiten sind also begrenzt. was ja nicht nur mir passiert. man hat nicht unbeschränkt die wahl.

ich nähere mich meiner arbeit sehr spielerisch. ich bin ein improvisierer (improvisator?), mag spontane erfindungen und sachen, die mir zufliegen. ich mag es, wenn sachen nicht schwer sind, wenn sie mich beweglich lassen. papier zum beispiel. sprache zum beispiel. ich spreche von der materie an und für sich.
nicht vom inhalt. ich bin versucht zu sagen: der inhalt entsteht durch die form.
wobei ich die wahl der farbe zur form zählen würde, obwohl sie eben auch gleichzeitig inhalt ist. ein vegetarisches essen, das auf einem tablett serviert wird, ist eindeutig einmal inhalt, weil ich es aufessen werde. zugleich ist es aber auch ein vegetarisches essen, was bedeuten kann, dass ich nicht möchte, dass tiere für mich getötet werden. also ist es auch eine gewählte form.

ich habe vor einiger zeit eine farbauswahl getroffen, jetzt liegt sie mir vor und ich arbeite damit. ich stelle das fest, weil ich gerade versucht war zu sagen, die farbauswahl wäre mir unwichtig. richtig ist, dass ich viel wert darauf lege (abgesehen von vorhin erwähnter auswahl), nicht zuviel wert darauf zu legen.
das heißt, dass ich auf eine sorgsame rotzigkeit (räudigkeit, frechheit, geschmacklosigkeit) wert lege. ich hab es gerne nicht zu fein. ich verwende gerne unnatürliche  farben oder jedenfalls farbkombinationen, die in der natur so nicht vorkommen. ich möchte nicht, dass die arbeit als mobiliar vereinnahmt werden kann.
sie soll farblich  eher an verpachungsplastik erinnern, das zu lange dem sonnenlicht ausgesetzt war. oder billigen plastikgegenständen, die man leicht in papierwarengroßhandelsketten kaufen kann.
man kann das trotz nennen. soll man. mir doch egal.
es ist eine art “schlechte” musik. es soll eine art geschwindigkeit sein.
so kommt sie hinein, und indem ich dann danebenspringe, kommt sie wieder weg.
es muss also energie weg. es wird schnell, dann beginnt der kolben zu reiben, es frisst sich fest, die sache wird heiß, explodieren wird sie wahrscheinlich nicht. aber kabelbrand allemal. was weiß man schon. man ist sich nicht sicher.
das danebensteigen ist eminent wichtig. das daran vorbei steigen. danebensetzen.
das ist eine meiner liebsten expeditionen. bedeutungen verkehren. inhalte verändern.
ist ein kelomat, der im altpapier liegt, ein kelomat oder ein kelomat im altpapier oder altpapier oder einfach ein störender fremdkörper? ist die altpapierkiste noch eine altpapierkiste oder stimmt der name nicht mehr? wenn ich das altpapier in den kühlschrank lege, ist der kühlschrank dann ein altpapierkontainer?
oder ist da einfach etwas fehl am platz? was darf ich, was darf ich nicht?
was stimmt? was erzählt man mir? wer erzählt mir was? was nehme ich zur kenntnis? warum das und nicht anderes?